Ist die Welt erschaffen worden?

Kurzgeschichten

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In der Berliner U-Bahn

U-Bahn-Esser

Die nette Motzverkäferin

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Die spitzen Schuhe

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Im menschlichen Körper

Die tierischen Energiespeicher

Die Post des Körpers

C
Biograhisches

Der Auftritt

Der Maikäfer

D
Zur Zivilisation

Die Bedeutung des Nuckels

 

Eine absurde Frage
Wie ist das Universum entstanden?

Lieber Mensch,

Du möchtest wissen, wie das Universum entstanden ist, wer die Welt geschaffen hat.

Ich aber sage Dir:
Deine Frage ist absurd. Du bist Dir nicht bewusst, welche Voraussetzung Deine Frage enthält.
Deine Frage setzt voraus, dass das Universum entstanden ist. Wenn es einen Anfang hätte, wäre Deine Frage berechtigt.

Du solltest also zunächst fragen, ob das Universum überhaupt entstanden ist.

Du nimmst an, dass Du nicht existieren würdest, wenn das Universum nicht entstanden wäre? Diese Annahme ist falsch.
Sie offenbart Deinen Größenwahn.

Du schließt nämlich von Dir auf das Universum. Weil Du weißt, dass Du geboren wurdest und irgendwann sterben wirst, denkst Du, auch das Universum müsse geboren worden sein.
Das nenne ich "Übertragung". Du überträgst Dein Wissen über Dich auf die Welt. Ich könnte es auch "Projektion" nennen. Du projizierst Dein Wissen über Dich auf die Welt.
Eine derartige Projektion ist unzulässig. Du darfst Dein Wissen über Dich nicht auf das Universum übertragen.

Wenn wir beide versuchen, die Sache objektiv zu sehen, lieber Mitmensch, sollten wir uns zunächst darauf einigen, dass wir beide nicht wissen, ob das Universum entstanden ist oder nicht.

Wir sind uns weiterhin darüber einig, dass es existiert. Denn Du und ich, wir beide, sind real. Wir können uns anfassen und leben beide.

Ist das nicht schön?

Wir und die Welt sind real.
Wir gehen beide davon aus, dass das Universum, Du und ich existieren.

Wenn das Universum existiert, lieber Mensch, gibt es aber 2 Möglichkeiten.
Deine Voraussetzung, dass es geschaffen wurde, ist eine dieser beiden Möglichkeiten. Die andere besteht darin, anzunehmen, dass es ewig existiert.

Und ich nehme an, dass das das Universum keinen Anfang hat und kein Ende. Es existiert ewig. Es ist nicht erschaffen worden, sondern es existiert ewig.

Meine Antwort auf Deine Frage ist also: Du glaubst, dass das Universum irgendwann einen Beginn hat. Aber ich sage Dir: weil ich nichts über einen Anfang des Universums wissen kann - und ich verlasse mich nur auf Wissen – nehme ich an, dass das Universum ewig existiert.

Die Komponenten des Menschen und des Universums

Im Übrigen kann ich Dir die Unterschiede zwischen Dir und dem Universum nennen, die mir bekannt sind, weil sie wissenschaftlich erwiesen sind. Zunächst aber die Gemeinsamkeiten.
Tatsache ist, dass das Universum und Du und ich Systeme sind. Wir und das Universum sind aus Komponenten zusammengesetzt. Wir bestehen alle aus sogenannten Atomen. Das Atom ist der kleinste Bestandteil von Dir, von mir und vom Universum. Wir können zunächst einmal offen lassen, was das ist, ein "
Atom". Das können wir an anderer Stelle klären.

Zunächst einmal möchte ich unsere Einigkeit betonen – sonst können wir nicht zusammen weiterdenken.
Wenn wir uns darüber einig sind, können wir nämlich nach Unterschieden suchen zwischen uns beiden und dem Universum.
Und das möchte ich nun tun.

Die Unterschiede von Mensch und Universum

1. Offenheit

Wir beide sind Lebende Systeme, wie beispielsweise auch ein Huhn, eine Qualle oder eine Amöbe, ein einzelliges Lebewesen.
Das Universum als Ganzes ist jedoch kein Lebendes System. Es ist ein Nichtlebendes System, wie ein Stein oder ein Tisch.

Lebende Systeme sind begrenzt, wie der erwähnte Stein oder der Tisch.

Im Unterschied zum Stein sind Lebende Systeme jedoch offen. Sie haben einen Stoffwechsel, sie essen und atmen und scheiden auch wieder Abfallstoffe, die sie zum Leben nicht mehr benötigen, aus. Außerdem bewegen sie sich und vermehren sich. Das alles können Nichtlebende Systeme nicht. Auch nicht das Universum.

Diese Offenheit ist ein wesentlicher Unterschied zwischen uns Beiden einerseits und dem Universum andererseits, lieber Mitmensch.
Wir sind, da wir lebende Systeme sind, offene Systeme. Eigentlich ist es umgekehrt: Diese Offenheit ist die Voraussetzung für Leben. Ein System, das nicht offen ist, das nichts in sich hinein lässt und nichts heraus lässt, kann nicht leben. Offenheit ist Voraussetzung für Leben. Ohne Offenheit kein Leben.
Lebende Systeme wie Du und ich sind offen.

Das Universum hingegen ist geschlossen. Aus dem Universum geht nichts hinaus. Und es kommt nichts von außen in das Universum hinein. Das Universum hat keinen Stoffwechsel, wie man das nennt.
Außerhalb des Universums gibt es nichts.

Das ist ein Unterschied zwischen dem Universum und einem Menschen. Der Mensch ist ein offenes System und das Universum ist ein geschlossenes System bzw. ein abgeschlossenes System, weil weder Materie, noch Energie aus dem System heraus - oder herein kommen können.

Sind wir uns darüber einig?

2. Die räumliche Begrenzung

Dann können wir unsere Überlegungen fortsetzen und nach weiteren Unterschieden suchen.

Ein weiterer, wissenschaftlich anerkannter Unterschied besteht darin, dass lebende Systeme – wie auch nicht lebende Dinge, wie der Stein – begrenzt sind. Sie haben eine räumliche Grenze.
Der Mensch ist räumlich von seiner Haut begrenzt. Mein Körper hört an der Hautoberfläche auf, dann beginnt die Außenwelt oder Umwelt.

Das Universum ist jedoch im Unterschied dazu nicht begrenzt. Es hat keine Haut zu einer Umwelt.

Ich und Du sind wie jedes Lebende Systeme begrenzt und offen, das Universum ist unbegrenzt und geschlossen.
Das ist die räumliche Begrenzung.

Wenn wir uns darüber einig sind, können wir weiterdenken.

3. Die zeitliche Begrenzung

Kommen wir vom Raum zur Zeit.

Bezüglich der Zeit wissen wir, dass Lebende Systeme eine begrenzte Lebensdauer haben. Das bezieht sich, nebenbei bemerkt, lieber Mensch, auf Mehrzeller. Die Amöbe könnte ewig leben, wenn sie nicht irgendwann gefressen wird.

Die Definition von tot

Auf jeden Fall wissen wir, dass der Mensch geboren wird und damit sein Leben beginnt. Und dass er irgendwann stirbt wissen wir auch. Wir wissen nur nicht genau, wann unser Leben beendet sein wird - und wie der Tod definiert wird, unterliegt auch Schwankungen. Als ich mein Medizinstudium begann, hörte das Leben auf, wenn das Herz aufhörte zu schlagen - der Herztod. Dann begannen die Chirurgen, Herzen zu transplantieren. Deshalb musste die Definition des Todeszeitpunktes geändert werden. Man kann ja nicht einem lebenden Mensch das Herz herausoperieren und einem anderen Menschen einoperieren. Also kamen geschäftstüchtige Ärzte auf die Idee, den Tod umzudefinieren. Seitdem sind wir nach Meinung der Ärzte schon dann tot, wenn unser Gehirn keine elektrischen Ströme mehr produziert. Es produziert nämlich nicht nur unsichtbare Wahrnehmungen und Gedanken, sondern auch elektrisch messbare Ströme.

Der Hirntod hat also den Herztod ersetzt, damit das noch lebende Herz aus der nunmehrigen Leiche herausgeschnitten werden und transplantiert werden darf.

Aber Spaß beiseite.

Die Ewigkeit des Universums

Lebende Systeme haben eine begrenzte Lebensdauer, das steht fest. Sie sind nicht nur räumlich begrenzt, sondern auch zeitlich.
Und das Universum?

Es ist im Gegensatz zu Lebenden Systemen räumlich unbegrenzt. Und warum sollte es nicht auch im Unterschied zu Lebenden Systemen zeitlich unbegrenzt sein?

Warum glauben manche Menschen, das Universum sei zeitlich begrenzt und hätte einen zeitlichen Anfang?

Ich kann diesem Glauben jedenfalls nicht folgen und nehme an, dass das Universum keinen zeitlichen Anfang und auch kein zeitliches Ende hat. Genauso, wie es auch keine räumliche Begrenzung hat.
Da es in meiner Philosophie, der Philosophie Lebender Systeme, keinen zeitlichen Anfang hat, ist die Frage nach einem Schöpfer für mich absurd.

Rudi Zimmerman,

Berlin, den 30.11.2017

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